Möglicherweise verwundert Sie diese Aussage, aber wenn Sie sich die Prognosen für das Jahr 2020 anschauen, wird die Aussage verständlich:
Die ersten Prognosen (1) für den Immobilienmarkt für das Jahr 2020 gehen von weiter steigenden Preisen aus. Ein bekanntes Internationales Unternehmen für Immobiliendienstleistungen Savills sieht den Preistrend dabei nicht auf das Jahr 2020 begrenzt, sondern erwartet auch für die folgenden Jahre weiter steigende Immobilienpreise. Begründet wird dies mit einem anhaltend niedrigen Zinsniveau. Sowohl institutionelle Anleger als auch Privatanleger finden dadurch außerhalb des Segments der Aktienanlagen keine rentablen Anlagen mehr. Auch wenn Immobilien immer teurer werden, und dadurch deren Rendite immer weiter sinken, sind diese im Vergleich zu Unternehmensanleihen oder Staatsanleihen immer noch wesentlich rentabler.
Auf Deutschland bezogen sprechen aber nicht nur anhaltend niedrige Zinsen für weiter steigende Immobilienpreise. Auch Einflussfaktoren außerhalb der reinen finanzwirtschaftlichen Größen deuten darauf hin, dass die Preise weiter anziehen könnten. Dies ergibt sich daraus, dass der Bedarf an neu fertig gestellten Wohnungen bei weitem noch nicht gedeckt ist und es auch keine Anzeichen gibt, dass dies in nächster Zeit der Fall sein wird.
Ein Anzeichen dafür, dass wenigstens in Zukunft der Bedarf an Wohnungen gedeckt sein würde, ist die Anzahl der Baugenehmigungen. Aber auch diese Zahlen deuten nicht auf ein Ende der Knappheit an Wohnungen hin, sprechen also für weitere Preissteigerungen. In den ersten zehn Monaten diesen Jahres lag die Anzahl der Baugenehmigungen bei 249.300. Dies ist zwar etwas mehr als im Vorjahr, in dem insgesamt 302.800 Wohnungen fertiggestellt wurden, aber dieser Fertigstellungszahl steht ein geschätzter Bedarf von jährlich 350.000-400.000 Wohnungen gegenüber (2).
Erteilte Baugenehmigung bedeuten aber nur, dass gebaut werden darf. Die Zahl der tatsächlichen Baufertigstellung fällt geringer aus. Dabei nimmt dieser sogenannte Bauüberhang seit einigen Jahren zu. Besonders deutlich wird dies am Beispiel der Stadt Berlin, wo der Bauüberhang einen Spitzenwert seit 1991 eingenommen hatte. Zwar war der Bauüberhang Mitte der Neunzigerjahre im langfristigen Durchschnitt schon einmal sehr hoch. Im Vergleich dazu hat der Bauüberhang aktuell aber noch einmal um rund einem Drittel zugenommen (3).
Wenn sich also absehbar weder bei der Zinsentwicklung etwas ändert und zusätzlich der echte Bedarf an Wohnraum betrachtet wird, spricht vieles dafür, dass auch Privatanleger sich mit diesem Thema näher befassen sollten. Unterstützung bietet FORAIM in kostenfreien persönlichen Beratungen und auf speziellen Informationsabenden. Zudem erhalten Sie auf der Homepage laufend aktuelle Marktinformationen zum Immobilienmarkt.
Vieles spricht dafür, dass wir auch im Dezember 2020 einen Beitrag mit der Überschrift
„Wer hätte gedacht, dass man in diesem Jahr Immobilien immer noch relativ preiswert kaufen konnte“
veröffentlichen können.
Links/Quellen:
(1) Prognosen für das Jahr 2020 und weitere Informationen zum Immobilienmarkt finden Sie hier
(2) Euro Fund Research 16.12.2019 Baugenehmigungen für Wohnungen fast auf Vorjahresniveau
(3) im Immobilienmanager 20.12.2019 Baustau in Berlin steigt an