Sparer sollten auch mal auf Historiker hören

Ich lese relativ wenig auf Papier gedruckte  Zeitungen, dazu gehört die Wochenzeitschrift  „Die Zeit“. Wie es so ist, sammelt man die Zeitungen, weil da doch einige interessante Artikel waren, auf die man vielleicht noch einmal zurückkommen möchte. Irgendwann wird aber doch entsorgt. Allerdings fand ich ein für Sparer und Anleger wichtiges Zitat aus einem Interview mit dem Historiker Niall Ferguson, was ich Ihnen nicht vorenthalten möchte:

„Die Aufgabe eines Historikers ist es, daran zu erinnern, dass Geschichte nicht linear verläuft und das Fortschritt nicht unaufhaltsam ist.“ (1)

Ferguson lehrt zur Zeit an der Harvard Universität und gehört  zu den bekanntesten Geschichtswissenschaftlern unserer Zeit. Auch wenn nicht alle Aussagen von Niall Ferguson unumstritten, scheint diese Aussage doch sehr einleuchtend, fast sogar trivial. Weshalb ist es dann ein Grund, dieses Zitat zum Anlass zu nehmen, um einen Blogbeitrag zu schreiben?

Wir sollten uns daran erinnern, dass alles, was mit dem Finanzsystem und damit mit den Themen Sparen und Anlegen immer auch ein Teil der Geschichte ist. Und wenn, Geschichte nicht linear verläuft, warum sollte man sich dann beim Sparen und Anlegen an vergangenen Zeiten orientieren?

Ganz konkret:

Zinssätze, die wir aus der Vergangenheit kannten, müssen auf absehbare Zeit nicht wieder kommen.

Positive Zinssätze für Guthaben sind kein Naturgesetz

Banken sind nicht für die Ewigkeit geschaffen

Erfolgreiche Anlagestrategien können nicht für alle Zukunft fortgeschrieben werden

Und für Ihre Finanzen ganz konkret

Wählen Sie Berater, die offen sind für Veränderungen. Wenn Sie von Ihrem Berater die Aussage hören, “ Das war schon immer so …“ sollte dies ein Ausschlusskriterium für die Wahl des Beraters sein. Dies soll nicht heißen, dass vergangene Ergebnisse auf den Finanzmärkten ohne Bedeutung sind. Denn diese zeigen, was grundsätzlich alles möglich ist. Nur sollten vergangene Ereignisse nicht als zwingend mögliche Ereignisse für die Zukunft gelten, selbst wenn die Rahmenbedingungen der Vergangenheit den aktuellen Rahmenbedingungen ähneln. Zum einen gibt es sehr viele Einflussfaktoren für wirtschaftliche Entwicklungen, die niemals alle gleich für die Zukunft und Verganghenheit sein können. Weiter können wir im Finanzsystem unmöglich alle Rahmenbedingungen erkennen. Daher entwickelt sich das Finanzsystem ebenso wenig linear wie die Geschichte

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Quelle: Die Zeit 13.Juni 2019 „Wir stehen unter Beschuss“. Interview mit dem Historiker Niall Fergusson.