Der arme Herr Olaf Scholz. Hinter seinem Wirecard-Problem steckt etwas Grundsätzliches, was jedem widerfahren kann. Und dies betrifft Ihre Altersvorsorge.

Es geht jetzt definitiv nicht darum, das Wirecard-Desaster noch einmal zu betrachten. Und auch wenn wir den Chef der Bafin, Herrn Huxfeldt, erwähnen, dann nicht im Zusammenhang mit seiner möglichen Verantwortlichkeit im Zusammenhang mit Wirecard. Dieses grundsätzliche Problem, welches wir gleich erörtern, hat uns veranlasst auch für unsere Nichtkunden ein Archiv zu öffnen mit einem Themenschwerpunkt, welches die Altersversorgung von vielen betreffen könnte.

Bekanntlich „wußte“ Herr Scholz schon seit dem 19. Februar 2019 von verdächtigen Vorgängen bei Wirecard (1). Das Wort „wußte“ steht deshalb in Anführungszeichen, weil ich mir nicht sicher bin, ob er die ihm damals zugetragenen Informationen zu Wirecard so in das „Bewusstsein“ aufgenommen hatte, dass er tatsächlich Handlungsbedarf sah. Man muss immerhin konstatieren, dass einem Finanzminister täglich eine Unmenge an Informationen zugetragen werden. Das soll jetzt keine Entschuldigung für Herrn Scholz sein, denn natürlich gehört es zu den Aufgaben eines verantwortlichen Politikers relevante und wichtige Informationen von weniger bedeutsamen Informationen zu unterscheiden. Aber wenn jeder von uns einmal ganz ehrlich ist, so ist es bei der Informationsflut, der jeder von uns tagtäglich ausgesetzt ist, fast menschlich, dass auch wichtige Informationen untergehen. Dies ist das grundsätzliche Problem, welches wir hinter dem aktuellen Wirecard-Problem von Herrn Scholz sehen. Was sind die Gründe dafür:

Es gibt zu viele Informationen.

Ruhe nach der ersten „aufregenden“ Information

Die einzelnen Information, wie die Unterrichtung von Herrn Scholz über verdächtige Vorgänge, mögen zwar kurzfristig seine Aufmerksamkeit gefunden haben. Aber wenn dann einige Zeit Ruhe herrscht, könnte er angenommen haben, es seien möglicherweise „unberechtigte“ Verdächtigungen.

Tagesaufgaben und Prioritäten

Es gibt zu viele andere Aufgaben, die entweder zum Tagesgeschäft gehören oder einfach aktuell eine höhere Priorität haben. Damit geraten vergangene Informationen leicht in den Hintergrund.


Wenn wir keinen bösen Willen unterstellen, geschieht so etwas einfach. Ähnliches hatte sich ja auch im Zusammenhang mit den Cum-Ex- Geschäften getan. Bei dem der Schaden mit 55 Mrd. € für die europäischen Steuerzahler allerdings wesentlich höher ausfiel als die bei Wirecard verschwunden  1,9 Mrd € (2). Nur war bei den Cum-Ex-Geschäften schon sehr viel früher klar, dass eine doppelte Steuererstattung nicht rechtmässig sein konnte.  Hierauf hatte bereits 2005 eine – allerdings nicht sehr ranghohe-  Finanzbeamtin hingewiesen (3).


Ähnliche Probleme ergeben sich für jede/n von uns

An dieser Stelle aber genug über das „so beschwersame“ Politikerleben. Alle die genannten möglichen Ursachen, die dem entgegenstehen, grundlegende wirtschaftliche Entwicklungen frühzeitig zu erkennen, treffen sehr häufig auch auf jede/n von uns zu.

Es gibt zu viele Informationen.

So  denken vielleicht auch Sie:Wir haben die COVID19-Krise. Wir wissen nicht, wie sich unser Einkommen entwickeln wird. Von den Banken sind manchmal auch nicht so schöne Nachrichten zuhören. Und jetzt soll ich auch noch über einmal getroffene Entscheidungen hinsichtlich meiner Altersversorgung nachdenken.“

Ruhe nach der ersten „Aufregung!

Aber wenn dann einige Zeit Ruhe herrscht, könnte er (Herr Scholz) angenommen haben, es seien möglicherweise „unberechtigte“ Verdächtigungen.

So denken auch vielleicht Sie:  „Ja, es herrschte einige Zeit Ruhe zum Thema Lebens- und Rentenversicherungen. Und vielleicht waren die Nachrichten, die ich einmal gelesen hatte doch „unberechtigte“ Verdächtigungen.“

Damit Sie nicht nur zu den Tagesaufgaben übergehen und womöglich falsche Prioritäten setzen

Wir-FORAIM- sind uns nicht so sicher, ob es sinnvoll ist das Thema Sicherheit der Lebensversicherungen erst einmal auszublenden. Und ähnlich wie die nicht so ranghohe Finanzbeamtin weisen wir auch schon lange mit einer umfangreichen Pressesammlung, die bis in das Jahr 2010 zurück reicht, auf die Probleme der konventionellen Lebens- und Rentenversicherungen hin. Unsere Kunden sind dann auch weitgehend unseren Empfehlungen zur Anpassung ihrer Altersversorgungsstrategie gefolgt. Von daher hatten wir die Pressesammlung im Jahr 2015 geschlossen.

Weil aber jüngst der Chef der Aufsichtsbehörde für das Finanzwesen (Bafin) gesagt hatte: „Es wird nicht jeder Lebensversicherer schaffen“ (4) haben wir uns jetzt entschlossen, unser Archiv mit Informationen zur Sicherheit der Lebensversicherungen noch einmal zu öffnen. Wie in diesem Beitrag ausgeführt, ist es ja nur zu verständlich, dass sich nicht jeder bis jetzt mit der Sicherheit und Planbarkeit seiner persönlichen Altersvorsorgestrategie beschäftigt hat. Dazu bieten wir jetzt noch einmal die Gelegenheit. Schauen Sie gern in unser Archiv hinein: Sicherheit von Lebensversicherung und zugehörige Pressesammlung.

Auch wenn der Vergleich mit einem Politiker Verständnis weckt, dass nicht jeder/jede alle Informationen immer richtig einordnen und in seinem/ihrem Handeln berücksichtigen kann, sollte man in diesem Fall berücksichtigen, dass die Altersversorgung eines Politikers nach einer gewissen Zeit recht hoch und planbar ist. Da sind wir und Sie  als Normalbürger/In etwas schlechter dran und können uns wohl kaum erlauben, nicht auf das grundsätzliche Problem zu reagieren, welches hinter der Informationsflut  und unserer nicht optimaler Bewältigung dieses Problems steckt.

Haben Sie Fragen zu Ihrer Altersversorgung? Kommen Sie gern auf uns zu. FORAIM, Hamburg, Rothenbaumchaussee 3. Telefon: 040-3890439-0. Oder nutzen sie unser Kontaktformular

Quellen:

DW: Scholz gerät wegen Wirecard unter Druck

Die Zeit: Umfangreicher Artikel zum Cum-Ex-Skandal

FAZ: Die Finanzbeamtin und der Milliardentrick

Das Investment: Es wird nicht jeder Lebensversicherer schaffen