Unser Newsletter ist mehr ein Magazin als ein klassischer Newsletter. In einem guten Magazin finden Sie aber nicht nur aktuelle themenbezogene Nachrichten und redaktionelle Beiträge, die auf ungewohnte Sichtweisen beruhen sondern auch Serien. Unsere neue Serie bezieht sich natürlich auf den Bereich der persönlichen Finanzen und macht unsere Kunden und alle, die sich für unser Unternehmen und unsere Sichtweisen interessieren, fitter im Bereich der Geldanlagen.
In Gesprächen mit unseren Kunden hören wir immer die Frage: „Wo kann ich dann die wesentlichen Grundsätze zur erfolgreichen Geldanlage nachlesen. Können Sie nicht ein Buch empfehlen?“
Leider müssen wir mit nein antworten. Entweder die Bücher sind zu einfach geschrieben oder sie sind viel zu komplex und beziehen sich nur auf einen Teilaspekt. Damit ist nicht geholfen. Zudem sind „einfache“ Bücher häufig so geschrieben, dass diese auf Ängste abstellen (Der nächste Crash kommt bestimmt) oder auf nicht realistische Erfolgshoffnungen (So werden Sie Millionär , Anlegen wie Warren Buffet o.ä.) „Nein“ ist aber keine Lösung. Unsere Lösung für Sie sieht so aus: Wir greifen in jedem Newsletter ein kurzes Thema auf und werden dies relativ leicht verständlich und ohne zu viel Fachbegriffe aus unserer Sicht und Kenntnis erklären. Sie haben damit die Gelegenheit nach und nach sehr fundierte Kenntnisse zur Geldanlage zu erlernen. Wir wünschen Ihnen dabei etwas Spaß und viel Erfolg.
Neugierig?
Dann lernen Sie hier unseren ersten Beitrag kennen:
Renten- und Anleihen: Wie funktionieren diese und was ist zu beachten
In früheren Zeiten waren Rentenpapiere, wozu so wohl Staatsanleihen als auch Unternehmensanleihen gehören, die einzige Alternative zu Aktienanlagen. Sie galten als deutlich weniger risikoreich als Aktien und gehörten somit neben Aktien in ein ausgewogenes Wertpapierdepot. Häufig entwickeln sich Renten in den Kursen gegenläufig zu Aktien
Dabei sind wir an einem Punkt, der bei der Geldanlage in Anleihen häufig übersehen wird. Für viele Anleger scheint die Kursentwicklung bei Anleihen als weniger wichtig, denn Sie betrachten primär den vereinbarten Zins für diese Papiere. So kann man vorgehen, wenn man sicher ist, dass man das investierte Kapital in keinem Fall vor Ablauf der Papiere (Endfälligkeit) zurückerhalten möchte und wenn man sicher ist, dass der Herausgeber dieser Papiere nicht insolvent wird.
Beides ist keinesfalls immer sicher. Von daher ist die Kursentwicklung durchaus wichtig .
Der aktuelle Kurs gibt dabei an, ob Sie mehr oder weniger als das ursprünglich in dieses Papier angelegte Geld bei einer vorzeitigen Rückgabe erhalten. Die mögliche Kursentwicklung ist relativ einfach zu erklären. Sie hängt ab von der Zinsentwicklung vergleichbarer Rentenpapiere von Änderungen in der Bonität des Schuldners (Herausgeber der Anleihen) .
Einfluss der Zinsentwicklung
Wenn Zinsen vergleichbarer Papiere in Zukunft steigen, verlieren „alte“ Rentenpapiere an Wert, der Kurs sinkt. Die einfache Überlegung dahinter: Angenommen Sie haben im Februar eine deutsche Staatsanleihe mit 10-jähriger Laufzeit gekauft. Dann bekommen Sie 10 Jahre lang Zinsen in Höhe von jährlich 0,29%. Und nach 10 Jahren erhalten Sie ihr Geld zurück. Nach 4 Jahren benötigen Sie unerwarteterweise dieses Geld. Dann können Sie diese Anleihe verkaufen (bei deutschen Staatsanleihen ist dies in aller Regel gut möglich). Sollte aber der Zins in 4 Jahren für deutsche Staatsanleihen mit 6-jähriger Restlaufzeit (also genau zu dem Zeitpunkt, an dem auch Ihre alten Papiere fällig werden) dann 4% betragen, so werden Sie nur dann Käufer für Ihre „Anleihe“ finden, wenn Sie ihm die Zinsdifferenz für 6 Jahre „erstatten“. Dies geschieht dadurch, dass Sie weniger Geld für Ihre Anleihe erhalten:
Einfluss der Bonitätsentwicklung
Sie haben eine 5-jährige Unternehmensanleihe gekauft und haben auch regelmäßig Ihre Zinsen erhalten. Nach 2,5 Jahren benötigen Sie das angelegte Geld zurück. Just in diesem Augenblick aber werden negative Nachrichten über das bisher sehr gut laufende Unternehmen veröffentlicht. Ein möglicher Käufer wird jetzt höhere Zinszahlungen von dem Unternehmen erwarten. Diese erhält er, indem er weniger für die „alten“ Papiere bezahlt, als er bei Endfälligkeit erhalten wird. Sie müssen also Ihre Unternemensanleihen zu einem geringeren Betrag verkaufen als den Betrag, den Sie ursprünglich bezahlt haben.
Beide genannten Einflussfaktoren auf den Kurs von Anleihen verlaufen umgekehrt, wenn die allgemeinen Zinsen sinken oder die Bonität sicher besser entwickelt.
Wenn Sie etwas tiefer in diese Materie einsteigen möchten, sollten Sie in Ihre Überlegungen noch einbeziehen, dass nicht nur tatsächliche Zinsänderungen und Bonitätsänderungen entscheidend sind, sondern auch entsprechende Erwartungen. Diese können dann -selbst in der aktuellen Niedringzinssituation – dazu führen, dass eine hohe Nachfrage nach „sicheren“ Staatsanleihen zu einem negativen Zins führt.
By the way: Aktuell weisen weltweit Anleihen in einem Volumen von 10.000.000.000.000 USD eine negative Verzinsung auf.
Es gibt weit mehr Themen aus dem Bereich Sparen und Anlegen, die wichtig für Ihre Finanzentscheidungen sind.
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