Lokale Nähe und Vertrautheit- Aber auch, was andere über die Haspa schreiben

Immer wenn die Unsicherheit hoch ist, gewinnt das Lokale und das Vertraute an Bedeutung. Man kennt es und muss es nicht hinterfragen. Das waren in der Vergangenheit sicher große Pfründe für die Banken und natürlich besonders durch die lokale Eingebundenheit für die Sparkassen. Ähnliches gilt auch für Genossenschaftsbanken.

Gerade in der Corona-Krise haben insbesondere Sparkassen mit der Konzentration ihrer Tätigkeit auf die Kreditvergabe an kleinere und mittlere Unternehmen in diesem Sinne gewirkt. Zum Höhepunkt der Corona-Krise hatte deshalb die Haspa auch keine Kreditanfragen von Nichtkunden mehr angenommen (dies wurde uns jedenfalls mitgeteilt).

Also alles positiv?

Mit Blick auf die weitere Zukunft ist zu fragen, ob dieser Vertrauensvorsprung den Sparkassen auch dann noch hilft, wenn jüngere  Menschen zunehmend Online-Angebote im Bereich der Finanz- und Bankdienstleistungen annehmen. Die Schliessung von Bank- und Sparkassenfilialen deuten zumindest an, dass der perönliche Kontakt der Bankmitarbeiter mit deren Kunden zumindest aus Ertragssicht weniger Bedeutung haben wird. Filialschliessungen bedeuten zunächst einmal Kosteneinsparungen. Aus Sicht der Verbraucher/Innen ist es häufig gut, wenn ein Produkt- oder Dienstleistungsanbieter seine Leistungen kostengünstig erbringt. Eine Betonung liegt auf dem Begriff „häufig“; es ist durchaus nicht erstrebenswert, dass ein Unternehmen generell seine Kosten massiv senkt. Ein extremes negatives Beispiel sind alle Güter, die durch Kinderarbeit „kostengünstig“ hergestellt werden. Filialschliessungen sind also nicht per se erstrebenswert für Bank- und Sparkassenkunden.

Aber zuweilen – wenn keine andere Lösung einfällt – müssen eben Kosten eingespart werden.

Der/die typische Bank- oder Sparkassenkunde/In macht sich über diese Hintergründe der Geschäftsstrategien häufig wenig Gedanken. In Anlehnung an den einleitenden Satz lässt sich sagen: Auch bei nicht wahrgenommener Unsicherheit, hat das Lokale und Vertraute eine große Bedeutung.

Finanzberater allerdings sollten sich auf solche Überlegungen nicht verlassen und immer die Sicherheit des Finanzsystems im Blick behalten. Das geht mit viel Lesen. Erst Anfang des Monats haben wir in diesem Zusammenhang im Newsletter für die Banken und Finanzbranche finanz-szene.de gelesen:

Hamburger Sparkasse am Tiefpunkt: Gewinn fällt auf „null“

Der ehemalige Redakteur der Financial Times Deutschland Heinz-Roger Dohms, der später unter anderem auch für das Handelsblatt und Die Zeit schrieb, berichtet:

„Die sich schon seit geraumer Zeit abzeichnende Ertragserosion bei der Hamburger Sparkasse erreicht eine neue Qualität.“ (1)

In Zeiten der auch für Sparkassen nicht einfachen Corona -Krise ist es …

„Besonders bitter: Mit der Corona-Krise scheint die dramatische Entwicklung nur bedingt zusammenzuhängen.“(2)

Aber ist dies alles nur ein zeitlich befristetes Problem und wird es nach der Corona-Krise besser? Es sah doch mal besser für die Haspa aus. Dazu führt Herr Dohms aus:

„Die Haspa pushte ihre Erträge jahrelang öffentlich unbemerkt vor allem über die „Erträge aus Aktien und anderen nicht-festverzinslichen Wertpapieren“(3)

Nun, das ist wahrscheinlich nicht die Art von Geschäften, die typische Sparkassenkunden bei ihrem lokalen und vertrauten Institut vermuten. Aber man kann natürlich sagen, sei es drum, wenn es der Stabilität meines Geldverwahrers nutzt. Damit wird dann aber eine andere offene Position gegenüber dem jeweiligen Bankinstitut eingenommen. Wer so weit ist, trifft seine Entscheidungen nicht mehr allein durch die lokale Nähe und Vertrautheit.

Letztendlich ist eine solche Position gut, denn Sie erfordert mehr Anstrenung und kundenorientierte Produkte. Beides ist ein positiver Aspekt des Wettbewerbs zwischen Banken, Sparkassen und anderen Unternehmen, die im Bereich der Finanzen tätig sind.

Als Finanz- und Versicherungsmakler nutzen wir diesen Wettbewerb für unsere Kunden, sei es im Bereich von Finanzierungen, in denen die Haspa durchaus häufig gute bis sehr gute Angebote für unsere Kunden macht, oder in Hinblick auf andere Geldanlagemöglichkeiten. Sprechen Sie uns gern an: Kontakt FORAIM

FORAIM Hamburg, Rothenbaumchaussee 3 – Tel 040-3890439-0 https://www.foraim-foxxcon.de/kontakt/

Nachtrag 1: Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht und auch die Bundesbank sehen durchaus für die Sparkssen Probleme, die durch coronabedingte Kreditausfälle entstehen können. Die BaFin geht aber davon aus, dass diese Probleme aufgrund der guten Kapitalausstattung bewältigt werden können (4).

Nachtrag 2: Es sollte dennoch bedacht werden, dass die Kapitalausstattung eine Momentgröße ist, auf Dauer werden immer Gewinne benötigt.

Quellen:

(1) bis (3) finanz-szene.de: Hamburger Sparkasse am Tiefpunkt: Gewinn fällt auf „null“

(4) WirtschaftsWoche: BaFin und Bundesbank warnen vor Kreditausfällen bei Sparkassen