Headline lesen reicht nicht: „Fondsmanager halten historisch hohe Kasseposition“

So zu lesen am 15.8 in CITYWIRE. Die Aussage zu der historisch niedrigen Kasseposition bezieht sich darauf, dass die durchschnittliche Kasse der Fondsmanager im Juli 4,7% und im August 5% betrug – jedenfalls bei US-Managern (Umfrage der Bank of America). Ist das viel? Und bedeutet dies, man müsse jetzt selbst auch gleich handeln?   

Nun, der 10%-Jahresdurchschnitt lag bei 4,5%. Zudem haben die US-Fondsmanager den US-Aktienanteil mit 19% im Durchschnitt übergewichtet. 10%-Punkte mehr als noch im Juli und zugleich die höchste Übergewichtung seit Januar 2015. Und zugleich haben die Manager innerhalb ihrer  Aktien defensive Positionen abgebaut.

Das würde man als bullish (positiv für den Aktienmarkt gestimmt) bezeichnen. Jedenfalls für den heimischen Markt, denn irgendwo her müssen die Gelder für die US-Investitionen ja stammen.

Das alles klingt ja nun wirklich nicht so alarmierend, wie es die Headline vermuten lässt. Der einzige Alarm, der sich aus der Überschrift ableiten lässt, ist ein Alarm an uns Leser: „Headlines allein sollte man nicht trauen.“

Hinweis: Eine Anlageempfehlung stellt dieser Beitrag nicht dar. Er soll nur aufmerksam machen, Headlines zu hinterfragen. Bevor Sie sich möglicherweise entscheiden auch in Aktien oder Aktienfonds zu investieren, fragen sie einen versierten Berater (der liest mehr als Headlines). Zudem sollte derjenige, der in Aktien/Aktienfonds investiert in der Lage sein, auch höhere Verluste zu verkraften.